Die rechtliche Grundlage für Open Banking bildet die Zweite Zahlungsdiensterichtlinie (Payment Services Directive 2; PSD2), die Zahlungsdienste und Zahlungsdienstleister in der Europäischen Union (EU) reguliert und 2018 in Deutschland in nationales Recht umgesetzt wurde. Mit der PSD2 wurden die Rechte und Pflichten für Zahlungsdienstleister, Banken, Handelsunternehmen und Verbraucher:innen europaweit vereinheitlicht, um a) die Sicherheit im Zahlungsverkehr zu erhöhen, b) den Verbraucherschutz zu stärken, c) Innovationen zu fördern und d) den Wettbewerb im Markt zu steigern.
Unter anderem werden Banken zur Einrichtung von Schnittstellen (Application Programming Interfaces; APIs) verpflichtet (Open Banking), über die Drittanbieter auf die Zahlungskonten der Bankkunden (nach deren vorheriger Einwilligung) zugreifen und Produkte und Services zur Verfügung stellen können.
Zudem wurden durch die PSD2 zwei neue Gruppen von Zahlungsdiensten bzw. dienstleistern geschaffen: Kontoinformationsdienste (Account Information Service Providers; AISPs) und Zahlungsauslösedienste (Payment Initiation Services Providers; PISPs).
Kontoinformationsdienste sammeln und führen Zahlungs- und Abrechnungskontoinformationen von verschiedenen Konten und Banken zusammen und stellen diese Kontoinhaber:innen über einen oder mehrere Zahlungsdienstleister konsolidiert zu Verfügung.
Zahlungsauslösedienste wiederum leiten bzw. lösen elektronische Zahlungsvorgänge zwischen Konten der Kund:innen und Konten der Anbieter/Händler ein bzw. aus. In der Regel wird der Zahlungsauslösedienst auf den Internetseiten / Onlineshops der Händler bzw. Anbieter als Zahlungsoption angeboten.
Open Banking hat der Entwicklung verschiedener Anwendungsmöglichkeit in Form von Produkten, Dienstleistungen oder Apps den Weg geebnet.
Diesem reichen von personalisiertem Sparen und persönlichem Finanzmanagement, über personalisierte Angebote und Kundenbindungsmaßnahmen bis hin zu mobilem Bezahlen und Sofortkrediten am Point of Sale.